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Dr. Joachim + Yvonne Heimbach · Kopfgebäude · Batteriestr. 1 · 41460 Neuss

Zahnpflege für Kinder

Was können Sie tun, damit Ihr Kind schöne Zähne bekommt und behält? Wir beraten Sie gern zu diesem wichtigen Thema.

Das Milchgebiss hat neben der Nahrungszerkleinerung eine wichtige Funktion bei der Sprachentwicklung und dient als Platzhalter für die bleibenden Zähne. Verfrühter Milchzahnverlust beeinträchtigt nicht nur das Aussehen, es führt auch zu einer gestörten Sprachentwicklung und zu Zahnfehlstellungen der bleibenden Zähne. Darum ist eine gute Pflege des Milchgebisses unbedingt erforderlich und die Grundvoraussetzung für schöne bleibende Zähne.

 

Zähneputzen – ab welchem Alter und wie?

Mit dem Durchbruch des ersten Milchzahns beginnt die Zahnpflege. Die Zähne sollten einmal täglich – am besten abends – mit einer erbsengroßen Menge flouridhaltiger Zahncreme gereinigt werden. Ab dem 2. Geburtstag sollten die Milchzähne zweimal täglich – morgens und abends – geputzt werden. Im Kindergartenalter lernen die Kinder selbstständig nach der KAI-Methode zu putzen: Zunächst wird die Kaufläche, dann die Außenfläche und zum Schluss die Innenseite der Zähne geputzt. Sie sollten das Zähneputzen Ihres Kindes jedoch mindestens bis zum Schuleintritt beaufsichtigen und gegebenenfalls nachputzen.

 

Zahnhärtung durch Fluoride

Fluoride sind lebensnotwendige Spurenelemente. Sie werden während der Entwicklungsphase des Zahns in den Zahnschmelz eingebaut und machen ihn dadurch widerstandsfähig gegen Karies. Bei kontinuierlicher Zufuhr können Fluoride angegriffenen Zahnschmelz sogar wieder reparieren. Nach neuesten Erkenntnissen erfolgt die größte Karieshemmung der Fluoride durch den direkten Kontakt mit dem Zahnschmelz. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten (DGZMK) empfiehlt darum in ihrer neuesten Stellungnahme den Gebrauch von fluoridhaltiger Kinderzahncreme mit einem Fluoridgehalt bis zu 500 ppm (0,05 %) ab dem ersten Milchzahn. Weiterhin wird der Gebrauch von fluoridiertem Speisesalz empfohlen. Ab dem Schuleintritt sollte eine Zahncreme mit einem Fluoridgehalt von 1.000 bis 1.500 ppm verwendet werden. Wegen der effektiven Wirkung lokaler Fluoride werden Fluoridtabletten nicht mehr empfohlen. (Stellungnahme der DGZMK, Stand 6/02).

 

Der erste Zahnarztbesuch: die Früherkennungsuntersuchung

Kommen Sie mit Ihrem Kind bitte nicht erst, wenn es Schmerzen hat. Mit ca. 2 Jahren sollte es zum ersten Mal die zahnärztliche Praxis besuchen. Hierfür gibt es ein paar nützliche Verhaltenstipps, die wir Ihnen gern geben möchten, damit der Zahnarztbesuch zu einem angenehmen Ritual wird. Für Ihr Kind und natürlich auch für Sie als Mutter oder Vater.

Falls Sie selbst Angst vor dem Zahnarztbesuch haben, lassen Sie es Ihr Kind nicht spüren. Vermeiden Sie lange Erklärungen und lassen Sie den Profi die Behandlung führen. Das Kind soll bei seinem ersten Besuch nur das Praxisteam und die Praxis kennen lernen und sich damit vertraut machen. Bei der Früherkennungsuntersuchung werden nur die Zähne angeschaut, das Kariesrisiko eingeschätzt und die Eltern in Bezug auf kindliche Ernährung und Mundhygiene beraten.

 

Kariesvorbeugung ist besser als bohren – die Individualprophylaxe

Zwischen 6 und 18 Jahren wird von den gesetzlichen Krankenkassen (bei den Privatkassen ohne Altersbegrenzung) die Individualprophylaxe übernommen. Inhalt und Ziel dieses umfassenden Programms ist die kindgerechte Aufklärung über die Entstehung und Vermeidung von Karies und Zahnfleischerkrankungen. Die Individualprophylaxe beginnt mit der Erstellung eines Mundhygienestatus. Hierbei werden belassene Beläge durch Anfärben sichtbar gemacht. Das Kind kann genau sehen, wo schlecht, oder wo gar nicht geputzt worden ist. Diese Stellen werden notiert und bei späteren Kontrollterminen erneut angefärbt. Der Erfolg des Programms kann somit gemessen werden. Es wird die Entstehung von Karies und Zahnfleischerkrankungen erklärt, sowie über zahngesunde Ernährung gesprochen. Das Kind wird zur Verbesserung seiner Mundhygiene, zum Beispiel anhand von Modellen, individuell angeleitet und motiviert. Dann werden alle Zähne professionell gereinigt und der Zahnschmelz mit Fluoridlacken gehärtet. Ebenfalls Bestandteil des Programms ist die Fissurenversiegelung.

 

Fissurenversiegelung

Fissuren sind kleine Rillen zwischen den Höckern der Backenzähne. Hier können Speisereste besonders leicht hängen bleiben und eine Karies entstehen lassen. Bei der Fissurenversiegelung werden diese Rillen schmerzfrei mit einem speziellen Kunststoff gefüllt und damit das Risiko einer Fissurenkaries minimiert.

 

Was tun bei Zahnfehlstellungen?

Brechen die ersten bleibenden Zähne schief durch, sind die Eltern oft beunruhigt. Meist stellen sich die Zähne im Laufe des Zahnwechsels jedoch wieder regelrecht ein. Ist dies nicht der Fall, ist eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich. Wir überweisen dann zu einem Spezialisten, dem Kieferorthopäden.